Pressestimmen

„Vielleicht ist es so, vielleicht auch nicht. Dieser Zweifel allein macht es wert, das Buch zu lesen.“
Jochen Jung, Die Zeit, 16.8.2007. Die gesamte Rezension…

„Ein virtuos verdichteter Monolog voller Ironie, Wortwitz und Boshaftigkeit“
Johanna Lier, Die Wochenzeitung, 16.8.2007. Die gesamte Rezension…

„Aber kann man sich gegen die Gesetze des Erfolges überhaupt noch auflehnen, braucht es erst das Bewusstsein des Todes, um die Alltäglichkeit einer selbstverständlich gewordenen Welt zu durchkreuzen? Genau das aber scheint dem Autor gelungen zu sein, in kurzen, absatzlosen Kapiteln, die sich dann wie der Subtext zu einer unsichtbaren Katastrophe lesen.“
Gerhard Zeillinger, Die Presse, 11.8.2007.

„Die Geschichte des zynischen-amoralischen Eventmanagers, der durch einen plötzlichen Todesfall beginnt, sein Leben zu überdenken, ist sehr überzeugend und gut geschrieben.“
Ileana Beckmann, Buchprofile Heft 3, August 2007

„Kermani richtet seinen Suchscheinwerfer unerbittlich darauf, was man selber gerne ausblendet: den Gedanken an den Tod. Und siehe da, inmitten eines reibungslos dahin schnurrenden Lebens stösst man auf emotionale Leerstellen, auf ein wüstes Land der Hilflosigkeit. Navid Kermani schreibt sich mit diesem Roman direkt ins Gefühlszentrum des Lesers. Und er tut es, bei aller Schwere des Themas, auch noch mit Leichtigkeit und Humor.“
Katrin Krämer, Radio Bremen, 16. Juli 2007

„Virtuose Rollenprosa und durchaus entlarvend ist diese mit Zeitstimmung getränkte geschwätzige Suada eines etwas windigen Charakters.“
Hans-Dieter Fronz, Der Bund, 26. Juli 2007.

„Kermani bietet ein ebenso verstörendes wie spannendes und nebenher eindringlich erzähltes Protokoll einer Daseinssuche im Leben des Anderen.“
Frank Keil, Switchboard. Zeitschrift für Männer und Jungenarbeit, Nr. 181 Sommer 2007

„Navid Kermani zeigt in Kurzmitteilung, dass in einem Trauerfall bei Eiertanz zwischen Diskretion und Gleichgültigkeit, Intimität und Absurdität noch ganz andere Schalen zu Bruch gehen können.“
Brigitte 16, 18. Juli 2007.

„Kurzmitteilung ist ein meisterhaft getarntes Buch, in dem auch die Enttarnung im Verdacht steht, nichts als Camouflage zu sein. Es ist mit ebenso bitterscharfer wie lustvoller Feder geschrieben.“
Samuel Moser, NZZ, 3. Juli. Die gesamte Rezension…

„Die Stärken des Buches liegen in der knappen, lapidaren Schilderung der Unbegreiflichkeit und Unfassbarkeit des Todes, der heutzutage zwar weitgehend ausgeblendet wird, aber natürlich trotzdem ohne Vorwarnung in den scheinbar gesicherten Alltag einbricht.“
Josefine Weninger, Österreichisches Bibliothekswerk, Bibliotheksnachrichten 2007

„Der Protagonist Dariusch setzt sich auf für den Leser wahrhaft verstörende Weise mit dem plötzlichen Tod einer Bekannten auseinander.“
Anita Djafari, Literaturnachrichten, Sommer 07

„Reine Kunstwelten, die Kermani virtuos und ebenso erschreckend vor unserem Auge entstehen lässt und die durch ein kaltes, unwirtliches All trudeln, in dem einsame Planeten verzweifelt Kurzmitteilungen ausstoßen oder versuchen, sich bestmöglich zu „verlinken“.“
Petra Kassler, Litprom.

„Gelungen unheimlich, aber schwer zu fassen.“
Katrin Schuster, Stuttgarter Zeitung, 1. Juni 2007

„Navid Kermani, der intellektuelle, unorthodoxe, zeitkritische Denker will die coole Wohlstandsgeneration, die in schicker und sinnloser Mission durch die Welt jettet, zur Besinnung bringen. Aber die Botschaft des Romans „Kurzmitteilung“ ist zu gut für diese Welt.“
Verena Aufermann, Deutschlandradio, 30. Mai 2007. Der gesamte Beitrag…

„Ein Bewusstseinsstrom in erlebter Rede – ein ebenso starker wie verstörender Text.“
Facts, Mai 2007

„In der Sprache eines distanzierten Beobachters, dem nichts wirklich nahe geht, mal mit naivem Staunen, mal mit überheblich klingender Lakonie grundiert, erzählt dieser Dariusch, wie aus dem Tod von Maike eine authentische Erfahrung hätte werden können. Die Verstörung des Helden überträgt sich auf den Leser.“
Detlev Grumbach, Magazin Bücherlese, SR 2, 5. Mai 2007

„Dieser Text wirkt wie das sachdienliche Protokoll einer kriminalistischen Spurensuche. Punkt für Punkt und mit der Präzision eines kühlen, vollkommen unsentimentalen Ermittlers arbeitet Dariusch sein Annäherungsprogramm an eine Tote ab.“
Bettina Schulte, Badische Zeitung, 5. Mai 2007

„Wunderbar einfühlsam und mit sanfter Ironie … ein großes literarisches Geschenk.“
Büchermenschen, Frühjahr 2007

„Eine perfekt ausbalancierte Meditation: Sind Zyniker nun enttäuschte Romantiker oder einfach nur jene, die die Fakten kennen?“
Sonntagszeitung, 15. April 2007

„Kermani, der durch Bücher wie «Vierzig Leben» und zuletzt «Du sollst» auf sich aufmerksam gemacht hat, trifft in seinem neuen Roman prägnant den Ton einer deprimierten Generation, die ihre Möglichkeiten und Chancen letztlich nicht zu nutzen weiß.“
Deutsche Presse Agentur

„Eine Ethik des Erfolgs, sollte es das sein, was am Ende übrig bleibt von einem Buch, das als Trauerbuch begonnen hat? Ist der existenzielle Ernst nur gespielt? Nein, das wollen wir nicht glauben. Auch die Literaturkritik braucht ihre Illusionen. Niemals kann ein Autor, der so wie Navid Kermani über die ersten Lebensmonate seiner Tochter geschrieben hat, zum Schauspieler einer kalkulierten Wahrhaftigkeit werden. Wer mit so schönem Ernst und zugleich mit so fließender Leichtigkeit von der existenziellen Verunsicherung erzählt hat, die es bedeutet, ein Kind zu haben, wer mit so sicherem Ton islamische Mystik und Neil Youngs fistelige Knödelstimme zu einem Beruhigungsgesang für kolikgeplagte Säuglinge und lebensgebeutelte Erwachsene verbinden konnte wie der Autor in seinem ersten Roman, „Das Buch der von Neil Young Getöteten“, der hat für alle Zeiten einen Vertrauensbonus. Auch wenn er ihn gar nicht will.“
Meike Feßmann, Der Tagesspiegel, 8. April 2007

„Die Radikalität, mit der Kermani diese an Karikatur grenzende Figur durchexerziert, ist bewundernswert.
Kermani porträtiert subtil die gesellschaftliche Abwendung von grundlegenden Werten wie Toleranz und Offenheit, das unterschütterliche laissez faire des bundesdeutschen Durchschnittsbürgers. Sein Humor, der freilich immer ein bitterböser ist, schützt den Roman vor moralinsaurem Kulturpessimismus. Man muß sich auf ‚Kurzmitteilungen‘ und Dariuschs Denk- und Sprechweisen einlassen, denn auch die Wende am Ende des Romans ist nur eine weitere Steigerung der salonfähigen Perversion. Wie so oft bei Kermani ist es das gedankliche Experiment und die genaue Gesellschaftsbeobachtung, die diesen Roman wichtig und unverwechselbar macht.“
Insa Wilke, Stadtmagazin Göttingen, 4. April 2007

„‚Gefühle hatte ich für den Abend genug gesimst‘, heißt es an einer Stelle, als er mit Korinna einen SMS-Flirt versucht. Das sexuelle Begehren, das seine Wahrnehmung steuert, ist seine Methode, das Skandalon des Todes mit Lebendigkeitsübungen zu beantworten. Seine Sekretärin kommandiert er nach Lust und Laune zum Beischlaf ins Nebenzimmer und glaubt, ihr damit eine Freude zu machen. Er ist ein Chef, der die Abhängigkeiten, die er produziert, noch nicht einmal bemerkt. Auch mit einer Ex-Freundin sucht er die Wiederaufnahme der Beziehung auf sexueller Basis. Doch sie ist längst eingeschlafen, als er sich an ihr zu schaffen macht wie an einer Sexpuppe: „Sechs, sieben heftige Stöße, bis ich mich endlich mit einem Grunzen erleichterte, nicht unähnlich dem Geräusch meines Handys, wenn es eine Kurzmitteilung empfängt.“ So abstoßend die Szene ist, so reflektiert beschreibt der Ich-Erzähler sich selbst und sein Agieren. Er ist ein Ekel, aber er weiß es und beschönigt nichts.“
Jörg Magenau, Süddeutsche Zeitung, 1. April 2007

„Navid Kermani verhandelt die großen Themen: den Sinn des Lebens, die Unbegreiflichkeit des Todes und wie man damit umgeht, wenn man keine Religion hat. Kurzmitteilung ist gut erzählt, ist intelligente Zeitkritik und ein detailliertes, überzeugendes Porträt eines gar nicht so seltenen Typus, der vor allem in seiner letzten Version zum Fürchten und zu fürchten ist.“
Helmut Petzold, Bayern 2 Diwan, 31. März 2007

„Die Störung, die durch den Tod in das Leben seiner Hauptfigur kommt, inszeniert Kermani wirklich virtuos. Die Erfahrung, ’sich wie ein Schauspieler im falschen Stück zu fühlen‘ bringt er sehr konzentriert rüber – sehr präzise, sehr intensiv, äusserst verstörend.“
Alf Mentzer, hr2 Mikado spezial, 24. März 2007. Das Gespräch als Audiodatei; (Manuskript (27kB) )

„Es ist ein großer, komplexer erzählerischer Wurf des Orientalisten und Essayisten.“
Wolfram Schütte, Titel-Magazin, März 2007. Die ganze Rezension…

„Nach zwei Erzählbänden zeigt Kermani mit „Kurzmitteilung“ endgültig, dass er auch ein deutschsprachiger Schriftsteller von Rang ist.“
Marco Stahlhut, Tageszeitung, 22. März 2007. Die ganze Rezension

„Dieser Roman ist von existenziellem Ernst und extrem witzig. Totenklage und Beichte in einem, doch voll absurder Situationskomik. Er spielt im Hier und Jetzt, handelt aber von den letzten Dingen. Immer wieder ist man berührt. Um sich bald darauf hinters Licht geführt zu wähnen. Navid Kermanis „Kurzmitteilung“ hat knapp 160 Seiten. Und zählt zu den größten Büchern dieses Frühjahrs.“
Matthias Schnitzler, Berliner Zeitung, 20. März 2007.

„Ein trauriges, ein verstörendes Buch.“
Willy Kleinhorst, Die Welt, 18. März

„Ein Kind von Traurigkeit ist dieser Dariusch nicht. Kermani lässt ihn als coolen, bisweilen zynischen Erotomanen erscheinen, der sein Hemd vorzugsweise offen trägt. Jede Frau wird von ihm im Hinblick auf gewisse Eigenschaften kategorisiert. Maike gehört im Gegensatz zu Korinna nicht zur Marke begehrenswert, wie er ausdrücklich anmerkt. Trotzdem löst die Todesnachricht bei Dariusch eine ungewöhnliche Regung aus. Nicht unbedingt Trauer, dafür kannte er die Verstorbene zu wenig. Aber es beginnt etwas in ihm zu arbeiten. Umgehend macht er sich aus Cadaqués nach Köln auf, um an der Beerdigung teilzunehmen. Dort angekommen, schlüpft er erst einmal in die Rolle eines Detektivs, der den Todesumständen auf den Grund gehen möchte – eine Suche schließlich nach dem wahren Leben der Maike Anfang.“
Oliver Fink, Frankfurter Rundschau, 20. März 2007.

„Nicht unbedingt sympathisch, dieser Dariusch: ein selbst gefälliger eitler Fatzke mit seltsamen bis abstoßenden Ansichten. Und trotz alledem ein Lesevergnügen.“
Kölner Express, 4. März 2007

„Glaubwürdig wirkt die Darstellung der Irritation, die der plötzliche Tod auslöst, die Unbeholfenheit im Versuch, dem Ereignis gerecht zu werden, ihm irgendeine Bedeutung abzugewinnen.“
Helmut Dworschak, Der Landbote, 3. März 2007

„Die Geschichte rührt an und verstört.“
Frank Quilitzsch, Thüringische Landeszeitung, 9. März 2007

„Navid Kermanis Roman Kurzmitteilung kommt unspektakulär daher und beunruhigt dabei auf subtile Weise.“
Sabine Peters, Basler Zeitung, 3. März 2007. Die ganze Rezension…

„Woher sind wir eigentlich sicher, im richtigen Leben zu sein? Der plötzliche Tod einer flüchtigen Bekannten verändert nach und nach das Selbstgefühl eines erfolgreichen Eventmanagers. Diesen Prozeß schildert Navid Kermani im intensiv wirkenden Roman ‚Kurzmitteilung‘.“
Petra Kollros, Südwest-Presse, 3. März 2007. Die ganze Rezension…

„Es ist ein einsamer, heimatloser, wütender und hochmütiger Ich-Erzähler, den Navid Kermani hier entworfen hat. Ums Leben zwischen zwei Kulturen geht es hier, darum, ob man das falsche Urteil der westlichen Mitwelt, Araber zu sein, bestätigen oder ihm widersprechen soll – und wie man überhaupt mit latentem Rassismus umzugehen hat.“
Thomas Groß, Mannheimer Morgen, 3. März 2007.

„Der Tod ist tatsächlich jenes „unerhörte Ereignis“, das Goethe für die Novelle forderte. In Kurzmitteilung wird er zum Aufbruch ins Ungewisse, zu einem Anfang, der im Namen der Verstorbenen, Meike Anfang, symbolisch aufgehoben ist.“
Christine Badke, Kölner Stadtanzeiger, 1. März 2007.

„Der Roman ist mit einem dichten Gewebe aus Reflexionen über den Zustand unserer Wohlstandsgesellschaft ausgelegt. Gleichwohl hält das Buch stets engen Kontakt zur Kölner Realität seines Helden. So zieht einen Kermanis Prosa subtil in die Geschichte eines plötzlichen Todesfalls hinein, der so angelegt ist, dass er unweigerlich die Möglichkeit des eigenen Todes vorstellbar macht.“
Thomas Linden, Kölnische Rundschau, 28. Februar 2007.

„Ich kann es sehr, sehr, sehr empfehlen.“
Katrin Krämer, Nordwestradio/Radio Bremen, 24. Februar 2007