Vorbemerkung: In der ersten Aprilhälfte bin ich zwei Wochen durch Äthiopien gereist. Die erste Reportage aus Tigray ist am 4. Mai in der ZEIT erschienen: Der Schrecken des Friedens. Die Reise durch Ostafrika, von der ich regelmäßig in der ZEIT berichte und über die ich ein Buch für C. H. Beck schreiben möchte, wird unter anderem durch einen Zuschuß der Mercator-Stiftung ermöglicht. Hier einige Schnappschüsse aus Tigray, mit dem Smartphone aufgenommen. Da keine Akkreditierungen für Tigray vergeben werden und ich nicht als Berichterstatter auffallen durfte, mußte ich ohne Photographen reisen. Ganz unten ist eine Möglichkeit angegeben, über das Hilfswerk Avicenna e.V. drei Projekte in Tigray direkt zu unterstützen. N.K.
Ich fragte diesen Mönch in einem Bergkloster, ob er eine Botschaft für die Menschen in der Welt habe. Er sagte: Sag ihnen, daß sie uns wieder besuchen sollen.Hier mein phantastisches Team in Tigray: rechts Gebrehiwet Redae (Begleiter/Übersetzer), links Berihu Teklay (Fahrer). Gebrehiwet ist auch ein hervorragender Wanderführer (+251-91-4205694), der Besucher auf mehrtägige Touren durch die denkbar abgelegensten und schönsten Gebirge mitnimmt; Übernachtung in den Dörfern, der Großteil der Einnahmen bleibt bei den Bewohnern. Abeba Hailu von Abeba-Tours organisiert alle Arten von Reisen in Tigray und ist wunderbar: abebatours@gmail.com. Grundsätzlich ist Tourismus wieder möglich und sicher in Tigray, wenn man einige Einschränkungen und Beschwernisse in Kauf zu nehmen bereit ist. Beschenkt wird man dafür mit unvergeßlichen Eindrücken und großer Dankbarkeit.Für Lalibela und Umgebung (auch Wandertouren) kann ich den Führer Estifanos sehr empfehlen (+251-91-4669242).Das Hilfswerk Avicenna e.V., das mein verstorbener Vater gegründet hat und heute von Dres. Bita & Khalil Kermani geleitet wird, unterstützt drei ausgewählte Projekte in Tigray, die ich persönlich besucht habe und bei denen ich sicher bin, daß jeder Cent die Bedürftigen erreicht: Die Station für unterernährte Kinder in Aksum, die Traumastation für Opfer sexueller Gewalt in Mekelle (beides siehe oben) sowie das Kinderheim in Wuqru, in dem 160 Waisenkinder leben; fast alle Lehrer und Betreuer sind selbst in dem Heim aufgewachsen, und das merkt man ihnen an: Es ist nicht wie eine Familie für sie, sondern die Familie selbst. Ausgerechnet ein Waisenheim war der einzige Ort auf meiner Reise durch Tigray, in dem die Stimmung ausgelassen war , mit lachenden, singenden, spielenden Kinder und sogar wieder mit dem ersten Schulunterricht, obwohl noch kein Gehalt ausgezahlt werden kann. Vor Ort werden die Spenden jeweils von mir bekannten, sehr engagierten Einheimischen sowie lokal tätigen europäisch-äthiopischen NGOs verwaltet, die Vereine Selam und Hawelti. Sollten genug Spenden zusammenkommen, würden wir weitere Projekte unterstützen, etwa Hilfe für Binnenvertriebene in den ländlichen Regionen. Gern können sich Interessierte auch mit eigenen Ideen und Projekten für die Menschen in Tigray (oder auch anderswo in Äthiopien und auf der Welt) an meinen Bruder und meine Schwägerin wenden; Kontaktmöglichkeiten auf der website von Avicenna.
Spendenkonto (bitte Stichwort „Tigray“ angeben + Adresse/Mailadresse, falls eine Spendenquittung fürs Finanzamt erwünscht wird): Avicenna Kultur- und Hilfswerk e.V. Deutsche Apotheker- und Ärztebank – apoBank IBAN: DE 55 3006 0601 0005 0195 00 BIC: DAAEDEDDXXX
Vielen Dank!P.S.: Den Abend vor dem Rückflug nach Deutschland durfte ich mit Mulatu Astatke verbringen, dem größten Jazzmusiker Afrikas, dessen Platten ich immer höre. Hier ein Bild aus seinem Jazzclub in Addis Abeba. Auch davon ist noch gesondert zu berichten, spätestens im Buch.